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22. Internationaler Läuferzehnkampf 2005
− Potsdam −
Presse- und Erlebnisberichte

Könige der Läufer

Vier Tage lang Läuferzehnkampf im Potsdamer Stadionrund

In diesem Punkt geben sie sich ganz unbescheiden: Die "Laufkönige der Leichtathletik" nennen sie sich, und sie geben sich von Donnerstag bis Sonntag im Luftschiffhafen ein Stelldichein. Potsdam ist in diesem Jahr Ausrichter des 22. Internationalen Läuferzehnkampfs – knapp 100 Athleten aus Österreich, Schweiz, Tschechien und Polen nehmen daran teil. Anfangs hatten die Veranstalter vom Potsdamer Laufclub mit mehr Teilnehmern gerechnet: Vor allem aus Berlin nehmen wenige Läufer teil – aus Saalfeld kommen rund 30 Athleten, und auch die Magdeburger sind zahlreich vertreten.

"Der Wettkampf ist die Herausforderung für jeden Läufer schlechthin, denn er muss sich auf Strecken zwischen 60 und 10000 Meter behaupten", so Olaf Beyer vom Potsdamer Laufclub, der mit seinem Verein den Wettkampf organisiert. "Der Beste über alle zehn Strecken ist schließlich der König der Läufer."

Der Reiz dieses Wettkampfs liege vor allem darin, dass sich Langstreckler den Anforderungen der Kurz- und Mittelstrecke stellen müssen und bei Kurzstrecken-Experten Ausdauer gefragt sei. Somit werde die Leistungsfähigkeit umfassend gefordert. Die einzelnen Läufe werden entsprechend der Leistung der Läufer und unabhängig von deren Alter zusammengestellt. Dadurch ist jeder Lauf ein spannender und interessanter Wettkampf.

Der Läuferzehnkampf wurde 1982 vom 2001 verstorbenen Wiener Berufsschullehrer Wilhelm Fischer als Trainingsauflockerung ins Leben gerufen. Seit 1990 wird die Traditionsveranstaltung im Wechsel zwischen einer deutschen und einer österreichischen Stadt durchgeführt – seitdem treffen sich Lauf-Enthusiasten alljährlich zu Himmelfahrt. Die Altersspanne ist weit gefächert: Der jüngste Teilnehmer ist diesmal 15; mit 71 Jahren geht Leo Hohmann von Lok Potsdam als ältester Läufer an den Start. Olaf Beyer muss diesmal auf seinen Einsatz verzichten: Der Europameister von 1978 über 800 Meter hat mit der Organisation zu tun. "Und beides ist leider nicht unter einen Hut zu bringen", so der Potsdamer.

Für jeden Lauf gibt es entsprechend der Mehrkampftabelle des Deutschen Leichtathletik-Verbandes Punkte. Wer nach den zehn Läufen die meisten Punkte gesammelt hat ist Sieger. "Aber eigentlich", so Beyer, "sind alle Teilnehmer Sieger, um den ersten Platz geht es bei diesem Wettkampf eher weniger. Der Spaß soll im Vordergrund stehen." In die Gesamtwertung kommen nur die Läuferinnen und Läufer, die an allen zehn Disziplinen teilgenommen haben – Teilnahme bedeutet Antritt zur jeweiligen Strecke. Beim Erreichen des Zieles einer jeden Disziplin erhält der Teilnehmer mindestens einen Punkt.

Potsdamer Neueste Nachrichten http://www.pnn.de/, 04.05.2005

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